Sacha Beuth
Wer sich mit dem Velo fortbewegt, tut etwas für die Umwelt und für seine Gesundheit und darf zu Recht stolz darauf sein. Schade nur, dass sich gerade bei den Zweiradfahrerinnen und-fahrern in der Stadt Zürich zu diesem Stolz oft noch eine gehörige Portion Überheblichkeit mischt. Die Überheblichkeit, über dem (Strassenverkehrs-)Gesetz zu stehen.
Bestes – oder korrekter: schlechtestes – Beispiel ist das Fahrverhalten an der Hardturmstrasse. Dort wurde zwar für beide Richtungen je ein Radstreifen eingezeichnet und die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h gedrosselt. Viele Velofahrende benutzen aber offenbar lieber das (separierte) Tramtrassee oder die breiten Trottoirs. Und die Strecke ist bei weitem nicht die Einzige, bei der man in Zürich täglich in Gefahr läuft, von Zweirad-Anarchisten über den Haufen gefahren zu werden. Nun ist es unbestritten, dass im Verhältnis zu Unfällen mit Autos Kollisionen zwischen Velofahrenden und Fussgängern in der Regel weniger gravierend ausfallen. Doch mehr Kontrollen explizit von Velofahrenden könnten nicht schaden. Zumal diese ohnehin Seltenheitswert zu haben scheinen. In den über 35 Jahren, in denen ich in der Stadt Zürich arbeite, habe ich nur wenige gesehen.
Sacha Beuth, Redaktor