Sacha Beuth
Optimismus verbreiten ist im Sport üblich. So war denn auch im Vorfeld der Rad- und Paracycling-Strassen-WM im letzten Jahr in Zürich ein allfälliges finanzielles Defizit kaum ein Thema. Lieber sprach man von Inklusion, einem Volksfest für alle und der Chance, einen internationalen Grossanlass erleben zu können. Nun hat die Realität den Optimismus eingeholt. Mit rund 4,5 Millionen Franken steckt das Lokale Organisationskomitee beziehungsweise der Verein, der den Anlass organisiert hatte, in der Kreide. Und wie in solchen Fällen oft üblich, sollen die Steuerzahlerinnen und -zahler dafür aufkommen. Nun könnte man zwar einwenden, dass sowohl Stadt wie Kanton ihren Anteil aus der Portokasse decken können und das finanzielle Minus ein Klacks ist im Vergleich zu den Milliarden-Defiziten, die einige Olympische Spiele für die entsprechenden Städte und Regionen hinterlassen haben. Andererseits stellt sich schon die Frage, warum hier die öffentliche Hand einspringt, derweil finanzielle Ausfälle und Zusatzaufwendungen von Anwohnern und Gewerbetreibenden wegen der Strassensperrungen während der WM nicht oder kaum entschädigt wurden. So hinterlässt die WM jedenfalls einen bitteren Nachgeschmack.
Sacha Beuth, Redaktor