Sacha Beuth
Es ist Ihnen sicher auch schon aufgefallen, liebe Leserin und lieber Leser, wie blumig Stellungnahmen von den PR- und Kommunikationsabteilungen formuliert sind, wenn sie Ungemach von ihren Unternehmen abwenden müssen. Die Formulierungen sind oft so geformt, dass für Normalbürger eine Übersetzung nötig ist. Wir liefern diese in einer ersten Lektion zum «PR-Sprech» anhand eines x-beliebigen Beispiels aus dem Detailhandel. Angenommen, ein Produkt ist teurer geworden und kommt zudem in einer kleineren Verpackung daher. Dann wird das in etwa so formuliert: «Im schwierigen Marktumfeld sahen wir uns genötigt, den Preis für Produkt X moderat anzupassen, auch, weil zugleich dessen Qualität weiter erhöht werden konnte. Um noch besser auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können, wurde zudem das Volumen des Produktes redimensionalisiert». Bedeutet im Klartext: «Wir wollen die Einnahmen des Unternehmens beibehalten, selbst wenn wir gewisse Entwicklungen verschlafen haben. Darum erhöhen wir den Preis deutlich, auch wenn das Produkt ausser dem Zusatz von billigen künstlichen Beigaben gleich geblieben ist. Und mit der kleineren Verpackung können wir noch mehr Geld machen.»
Sacha Beuth, Redaktor