Markus Knauss
Wer auch immer mit Liegenschaften Geld verdienen will, sucht in Zürich eine Liegenschaft – börsenkotierte Unternehmen, aber auch viele öffentliche, halböffentliche oder sozialpartnerschaftliche Unternehmen. Mit den Stadtzürcher Mieten werden damit die Aktionäre, die Bauern (Hagelversicherung), die Pensionierten (Pensionskassen), der Betrieb des öffentlichen Verkehrs (SBB-Immobilien) oder Ähnliches finanziert. Zürichs Mieter:innen zahlen. Die Folge: Unsere Kinder, die in der Stadt aufgewachsen und verwurzelt sind, haben kaum mehr eine Chance eine zahlbare Wohnung in Zürich zu finden.
Auf der anderen Seite liefert die Stadt Zürich überdurchschnittlich viel ab. Beispiel öffentlicher Verkehr: Die Stadt Zürich finanziert über Gemeindebeiträge und die kantonalen Steuern rund die Hälfte der ungedeckten Kosten des öffentlichen Verkehrs im ganzen Kanton Zürich. Nun sollte man meinen, wer so viel bezahlt, darf auch bestimmen, dass möglichst viele Menschen vom Auto auf den öV umsteigen. Falsch: Für das geplante Tram Affoltern ist prioritär, dass die Leistungsfähigkeit des Autoverkehrs mindestens erhalten bleibt. Dafür werden zuerst einmal 682 Bäume gefällt und rund 3000 Anwohner:innen müssen weiterhin mit zu viel Strassenlärm leben. Deshalb bin ich vehement dagegen. Was aber noch hinzukommt: Wenn die Stadt dennoch ein Tram will, muss sie selbst noch zahlen. Ein in der Finanzierung des öffentlichen Verkehrs im Kanton Zürich einmaliger Vorgang.
Rückbauten von Strassen, sichere Schulwege, Reduktion der Lärmbelastung, Aufhebung von Parkplätzen für Bäume oder Velorouten werden vehement bekämpft – vom Regierungsrat, von bürgerlichen Parteien und Verbänden. Und das obwohl mittlerweile 61 Prozent der Stadt-zürcher Haushalte kein Auto mehr haben.
Wenn die Zürcher Behörden mit Tempo 30 die Schulwege sicherer gestalten oder die 140 000 Lärmbetroffenen vor übermässigem Lärm schützen wollen, dann weiss es Bundesrat Rösti besser. Mit einer neuen Verordnung will er die unbotmässige Stadt Zürich zur Räson bringen.
Markus Knauss,
Gemeinderat Grüne
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Roger am 23.10.2025 08:20:07 Beitrag melden
Ovomaltine und Wassermelonen-Politik
Regelmässig grüsst das Murmeltier resp. Herr Markus Knauss mit seinen ideologischen Statements. Einmal mehr möchte ich der Firma Ovomaltine empfehlen ihn als neuen Werbeträger zu engagieren, denn besser kann man den Slogan "Er kann es nicht besser, aber länger" repräsentieren. Aber es wird weder besser noch wahrer, was Herr Knauss behauptet, auch wenn er es x Mal wiederholt.
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