Bachelor, Dennis, Maja
Der Herr mit der Rose, der da neulich mit mir per Facetime telefonierte, heisst Dennis Marbacher. Dennis ist der neue Bachelor, der ab dem 21. Oktober auf 3+ auf Liebessuche geht. Sie kennen das Spiel: Plusminus 20 Frauen buhlen in Thailand um die Gunst des Bachelors. Dieser schickt jede Woche ein paar Kandidatinnen nach Hause. Bis am Schluss eben die eine bleibt, mit der er den Rest seines Lebens verbringt.
Klingt wie ein Märchen. Ist auch eines. Eines, das zu 95 Prozent mit einem «unhappy end» endet. Nicht schlimm, um Liebe gehts da doch schon längst nicht mehr. Wer beim Bachelor mitmacht, will 15 Minuten Ruhm. Oder eine Karriere als Influencer*in. Oder aber Spass, Sonne und Sex. Apropos Sex: Ich hab Dennis gefragt, ob er welchen am Set hatte. Am Set nicht, nein, sagte er und lachte. Okay, konkreter: Sex in Thailand? Immerhin ist die Staffel ja abgedreht. «Also der eine oder andere hatte in Thailand sicher Sex.» Dennis lacht. Ha! Ein Bachelor, der endlich mal Tacheles redet? Ich frag weiter. Sein schlechtester Sex? «Als zu viel Alkohol im Spiel war.» Sex in der Öffentlichkeit? «Ja, im Wald, am Strand in einer Umkleidungskabine.» Okay. Wie sieht denn Dennis’ Schlafzimmer in seiner 3-Zimmer-Wohnung am Zürcher Stadtrand aus? Nüchtern, meint er. Boxspringbett, Schrank und eine Kommode. Auf dieser steht ein LED-Astronaut. Stellt man ihn an, taucht er das Schlafzimmer in ein romantisches Lichtspiel.
Ich kenne den Astronauten aus dem Kinderzimmer meines Vierjährigen. Hat Dennis eigentlich Ecken und Kanten? «Als Kind habe ich Kaugummi geklaut, als Erwachsener habe ich Bussen kassiert und auch mal eine Droge ausprobiert.» Wie ist er heute? Eine treue Seele, sagt er. «Ich habe noch nie betrogen. Und auch in Sachen Drogen war ich nie ein Wiederholungstäter.» Also gut. Geben wir Dennis eine Chance.
Text und Bild: Maja Zivadinovic