Böse Zungen sind sich sicher, dass seine Aussage das Letzte ist. Total veraltet. Jenseits von Gut und Böse und vor allem jenseits des Zeitgeistes. Dabei hat Renzo Blumenthal einfach ausgesprochen, was viele Männer und Frauen denken. So sagte der Ex-Mister-Schweiz neulich im Podcast «Flowcast»: «Der Mann wird heute nur noch als Erzeuger gebraucht.» Renzo, ganz Romantiker, bedauert diese Entwicklung. Der Mann wolle «gebraucht werden». Die starke Schulter für eine Frau sein. «Es gibt auch viele Frauen, die genau das wollen, einfach wieder Frau sein. Doch die gesellschaftliche Erwartungshaltung an sie ist immens». Wer Renzo missverstehen will, mag sich fragen: Will der Bauer die Frau tatsächlich wieder an den Herd schicken? «Ganz und gar nicht», betont der 48-Jährige im «Blick». Das einzige, das er will, ist Respekt vor der Tradition und für die eigene Meinung.
Für seine Aussagen kassiert der Bio-Bauer von Feministinnen eins aufs Dach, anderseits aber freut sich der Single auch über Zuspruch auf Social Media: «Viele Frauen haben sich bei mir bedankt.» So haben sie Renzo erzählt, dass sie unter der Belastung, Mutter, Karrierefrau, sexy Partnerin und was auch immer sein zu müssen, fast zusammengebrochen sind.
Nun, ich kenne dieses Gefühl. Ob eine traditionelle Rollenverteilung aber die Lösung dagegen ist, wage ich in Frage zu stellen. Nicht in Frage stellen will ich, dass es für Renzo so stimmt, wie er es formuliert. Ist doch okay. Mehr noch. Ich wünsche dem Vierfach-Single-Dad, dass sich eine Single-Dame bei ihm gemeldet hat, die es genau so sieht und fühlt. Möge Amor sie zusammenbringen. Und die Herzdame auf Renzos Hof feinen Zopf backen und Konfi kochen. Das wär doch schön. Jedem das Seine. Freuen wir uns, dass wir in einem Land zu Hause sind, wo wir nach eben diesem Credo leben können.
Text: Maja Zivadinovic
Bilder: MZ/Instagram