Maja Zivandinovic mit David Constantin
Es gibt Menschen, denen würde ich jeden Tag eine Auszeichnung überreichen. David Constantin (im Bild) zum Beispiel, Regisseur und Hauptdarsteller der SRF-Serie «Tschugger». Ich erinnere mich an keine Serie, die das Land so unterhalten und irgendwie auch lockerer gemacht hat wie «Tschugger». Dass das Team um Constantin nach vier Staffeln das Aus bekannt gegeben hat, schmerzt mich immer noch. Derweil freut es mich, dass Constantin neulich beim Schweizer Filmpreis tatsächlich eine Auszeichnung entgegen nehmen durfte. Und zwar als Bester Darsteller.
Constantin war aber nicht alleine auf dem Podest. Ebenfalls als Bester Darsteller wurde Dimitri Krebs geehrt. «Dimitri wer?» denken Sie jetzt vielleicht. Eine tolle Geschichte: Der 27-Jährige ist Sozialarbeiter. Eine Schauspiel-Ausbildung hat er nicht. Dennoch wurde Krebs als Hauptdarsteller im Film «Landesverräter» engagiert. Der Film spielt während des Zweiten Weltkrieges. Krebs mimt den junger Rumtreiber Ernst Schrämli ohne Geld, der von einer Sängerkarriere träumt und sich in St. Gallen mit Nazis einlässt. Mehr will ich nicht verraten. Krebs und Constantin haben jedenfalls gewonnen, weil beide genau gleich viel Stimmen bekommen haben. Fun Fact: Auch Constantin hat keine Ausbildung in der Schauspielerei.
Darüber dürften sich die ein oder anderen aufregen, ich sehe es anders. Wir haben Naturtalente. Naturtalente, die den Schweizer Film- und die Showszene bereichern. Wussten Sie, dass Baschi keine Gesangsausbildung hat? Oder Fabienne Louves ursprünglich Backoffice-Assistentin war?
Die nächste Quereinsteigerin ist übrigens auch schon am Start: Christa Rigozzi feiert in der Komödie «Frontaliers Sabotage» ihr Schauspielerinnen-Debüt. Christa spielt Christa Esposito, eine Food-Influencerin. Find ich flott und sichere mir schon mal einen Platz in der ersten Reihe.
Text und Bild: Maja Zivadinovic