Yvonne Eisenring, Gülsha Adilji und Maja Zivadinovic (vorne v. l.) sowie Wendy Holdener (hinten) am Prix Walo. Bild: MZ
Da sass ich also. In Reihe 5. Ganz nah an der Bühne. Hinter mir die Schauspielerin Rachel Braunschweig und die «Tatort»-Ermittlerinnen Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler. Vor und neben mir Prominente wie Erich Vock und Hubert Spiess, Jennifer Bosshard, der Sänger Kunz und natürlich Röbi Koller. Es ist Samstagabend. Gleich wird SRF den 49. Prix Walo live übertragen. Was ich hier vorne mache? Ich bin selber nominiert. Und zwar mit meinen Freundinnen und Zivadiliring-Podcast-Co-Hosts Yvonne Eisenring und Gülsha Adilji (im Bild von links) in der Sparte «Publikumsliebling». Wir treten unter anderem gegen Grössen wie Sina, Jennifer Bosshard, Claudia Lässer und eben Röbi Koller an.
Ich wette schon zu Beginn 50 Stutz auf Röbi – und gewinne. Also nicht den Prix Walo, sondern die 50 Franken. Was sehr okay ist. Röbi ist schliesslich auch mein Publikumsliebling. Der frisch pensionierte «Happy day»-Moderator freut sich. Der Saal klatscht. Und doch ist es nicht der emotionalste Moment des Abends. Der gehört nämlich Wendy Holdener, (im Bild hinten), die mit der SRF-Doku über ihren Bruder und Manager Kevin, der an Krebs gestorben ist, in der Kategorie «TV-Produktion» nominiert ist und absolut zu Recht gewinnt. Wendy, die so gar nicht in der Show-, sondern Ski- und Sportszene Daheim ist, kommt mit Hut, lockerer Hose und Blazer. Die Sportlerin stellt sich ans Rednerpult, spricht zu ihrem verstorbenen Bruder und sagt, wie stolz die ganze Familie ist und wie gerne sie den Abend mit ihm feiern würde. Und ich? Ich weine. Der Saal klatscht. Kurz danach noch einmal Tränen und Standing Ovations. Unter tosendem Applaus nimmt Emil Steinberger den Prix Walo für sein Lebenswerk entgegen. Der 92-Jährige strahlt und küsst seine grosse Liebe Niccel. Ich bin gerührt. Daheim fragt mich mein Freund, wies war: Wie drei wahr gewordene Kitsch-Filme.
Text und Bild: Maja Zivadinovic