Corine Mauch
In zwölf Tagen ist der 25. November. Für mich ist das ein besonderer Tag. Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen. Ein Thema, das mich gleichzeitig traurig und wütend macht und mir sehr am Herzen liegt. Jede Form von Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist Ausdruck ungleicher Machtverhältnisse. Diese Gewalt geschieht oft in einem Klima des Wegschauens und der Gleichgültigkeit. Aber Gewalt ist keine Privatangelegenheit.
Am 25. November treffe ich in Bern Vertretende von Bund, Kantonen und Gemeinden, um über den Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der Istanbul-Konvention zu sprechen. Dieses Abkommen des Europarats will Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt bekämpfen. Städte und Gemeinden sind dabei wichtige Akteurinnen. Sie kennen und erreichen die Menschen vor Ort. Sie wissen um ihre Lebensrealitäten und Bedürfnisse und können zur Bekämpfung von sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und von häuslicher Gewalt beitragen. In der Stadt Zürich nehmen wir diese Verantwortung ernst.
Einen wichtigen Beitrag leistet unser Projekt «Zürich schaut hin – gemeinsam gegen Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit». Seit 2021 macht das Projekt mit verschiedenen Massnahmen Grenzüberschreitungen sichtbar, die für viele Menschen zum Alltag gehören. Durchschnittlich zwei Mal täglich meldet jemand über die Plattform «Zürich schaut hin» eine sexuelle, homo- oder transfeindliche Belästigung.
Sexualisierte Gewalt endet aber nicht an den Grenzen einer Stadt. Umso mehr hat es mich gefreut, dass die Kampagne von den Städten Bern und Luzern übernommen wurde.
Meine Botschaft ist einfach: Schauen Sie nicht weg bei Belästigungen und Übergriffen. Gewalt kann uns alle treffen. Gewalt geht uns alle an. Und Gewalt hat keinen Platz.
Corine Mauch, Stadtpräsidentin, Präsidialdepartement