Simone Brander
Kürzlich war ich auf Delegationsreise in Berlin. Mein besonderes Interesse galt den Berliner «Kiezblocks», den verkehrsberuhigten, autoarmen Quartieren. Diese sind aus Initiativen von Anwohnenden entstanden, weil sie sich sicherere Schulwege wünschten, weniger Verkehrslärm und mehr Platz, um sich draussen zu treffen und zu verweilen. Elf solche Kiezblocks sind mittlerweile ganz oder teilweise umgesetzt. Oftmals sind es Poller, die den Schleichverkehr daran hindern, durch die Wohnquartiere zu fahren. Entstanden sind Spielstrassen mit Sitzecken, Picknick-Tischen und Pflanzkisten. Die Eigeninitiative in Berlin ist spürbar. Die umgewidmeten Strassenräume werden von den Anwohnenden und dem lokalen Gewerbe genutzt und gepflegt.
Auch in Zürich möchten wir die Quartiere vom motorisierten Durchgangsverkehr entlasten. Eigeninitiativen gibt es auch hier und diese möchten wir bei der Umsetzung der Zürcher «Quartierblöcke» nutzen. Viele Nachbarschaften haben sich zusammengetan und sind mit dem Wunsch nach einem Quartierblock an die Stadt gelangt. Um möglichst viele verschiedene Stimmen zu hören, fanden im November die ersten Mitwirkungsveranstaltungen zu je einem Pilotgebiet in Aussersihl und in Unterstrass statt. Die jeweils über hundert Teilnehmenden waren sehr engagiert und haben eine Menge Ideen, aber auch Fragen und Bedenken eingebracht. Auf dieser Basis arbeiten wir nun Varianten aus und stellen diese in zwei weiteren Veranstaltungen im Januar und März 2025 zur Diskussion. Eine so breite Mitwirkung ist sehr aufwändig, aber ich bin überzeugt, dass es sich lohnt. Indem wir das lokale Wissen und Engagement nutzen, schaffen wir Veränderungen, die funktionieren und akzeptiert werden. Für ein lebenswertes und klimaneutrales Zürich.
Ich wünsche allen frohe Festtage und ein glückliches neues Jahr voller schöner Erlebnisse.
Stadträtin Simone Brander, Tiefbaudepartement