Simone Brander
Wer beschädigte Sachen repariert statt wegwirft und neu kauft, schont die Umwelt gleich doppelt: Erstens bleiben die CO2-Emissionen durch die Entsorgung aus. Zweitens werden keine Rohstoffe und keine Energie für die Herstellung und den Transport des Ersatzprodukts verbraucht. Reparieren ist die klimafreundliche Alternative zur Entsorgung.
Doch nicht nur das: Einen liebgewonnenen Pullover zu flicken und weiterzutragen ist wunderbar. Und der robuste Küchenmixer der Grosseltern werkelt nach einem fachkundigen Service noch lange weiter. Ich könnte noch viele Beispiele von Konsumgütern aufzählen, die heute allzu rasch in der Mulde des Recyclinghofs landen. Das Reparieren ist leider etwas aus der Mode gekommen. Neue Produkte werden uns bunt, lautstark und zu Spottpreisen angepriesen, während der Schuhmacher*in die Kundschaft und der Nachwuchs ausgehen.
Das möchten die Stadt mit einem dreijährigen Pilotprojekt zur Reparaturförderung ändern: Dazu gehört der Aufbau einer Onlineplattform mit einem Verzeichnis von Reparaturbetrieben und praktischen Informationen rund ums Reparieren.
Das Kernstück des Vorhabens ist ein Reparaturbonus: Wer ein Elektrogerät, Textilien oder ein Paar Schuhe reparieren lässt, soll von der Stadt einen Zuschuss von bis zu 100 Franken pro Person und Jahr erhalten. Die Abwicklung soll ganz einfach laufen: Bonus-Code auf der Reparaturplattform erzeugen, beim Reparaturbetrieb einlösen – fertig. An der Kasse wird dann nur der Nettobetrag bezahlt. Der Reparaturbetrieb kann sein Guthaben anschliessend bei der Stadt abholen.
Für das Pilotprojekt Reparaturförderung hat der Stadtrat beim Gemeinderat einen entsprechenden Kredit beantragt. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Vorhaben das Reparieren als Alternative wieder attraktiver machen. Und es freut mich, wenn wir dazu beitragen, das Reparaturgewerbe in der Stadt zu beleben.
Stadträtin Simone Brander, Tiefbaudepartement
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diana am 26.02.2025 13:22:49 Beitrag melden
URL zum Eintragen
Wäre sinnvoll, schon jetzt die Möglichkeit zu geben, sein Gerät auf eine Liste zu setzen. Wer weiss, bis 2026 hat sich evt schon jemand dafür interessiert? bitte URL für das Eintragen bereitstellen, danke
diana antworten -
Monika Graf am 26.02.2025 15:12:11 Beitrag melden
Ersatzteil- und Reparaturkosten sind viel höher als Neupreis
Die Zukunft lieg leider nicht in der Reparatur, da Reparatur sich finanziell nicht mehr lohnt. In einer Zeit, da viele Menschen in Armut leben, zählt jeder Franken. Habe bei Balgrist Tec einen Rollator gekauft und konnte ihn dort reparieren lassen. Doch die Reparaturkosten waren über 200 Franken. Kurz darauf sah ich, dass www.rehashop.ch den selben Rollator neu für 79 Franken verkauft!
Monika Graf antworten