Karin Rykart
Lärm bewegt. Denn Lärm nervt.
Besonders dann, wenn er übermässig ist und vermeidbar wäre. Lärm zum Beispiel, den sogenannte Autoposer*innen verursachen. Sie lassen die Motoren ihrer Autos und Motorräder aufheulen oder den Auspuff knallen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Auch direkt vor meinem Bürofenster: dieses liegt nämlich just an einer der Strecken, die bei Autoposer*innen am Wochenende beliebt sind. Die Szene ist seit Jahren ein Problem in Zürich, denn sie sorgt für zusätzliche Lärmbelastung für die Menschen in einer ohnehin schon lauten Innenstadt.
Dass Lärm bewegt, zeigt auch das breite Medienecho auf den aktuellen Lärmradar-Versuch der Stadtpolizei. Im Auftrag meines Departements testet die Polizei von April bis Juni 2025 ein solches Gerät. Ein Grund für den Versuch ist ein Vorstoss aus dem Gemeinderat. Auch mich bewegt das Thema – und zwar schon seit meiner Zeit als Gemeinderätin. 2016 habe ich mit einem Postulat den Stadtrat aufgefordert, zu prüfen, wie er das Fahren mit geöffneter Auspuffklappe auf Stadtgebiet verbieten kann. Daraus ist nichts geworden.
Jetzt hat der Wind gedreht. In verschiedenen Kantonen werden Lärmblitzer getestet und auch auf nationaler Ebene tut sich was. Was noch fehlt, ist eine gesetzliche Grundlage für den Einsatz von Lärmradargeräten. Wenn es dereinst so weit ist, sind wir in der Stadt Zürich bereit. Denn auch wenn weder personenbezogene Daten aufgezeichnet noch Bussen oder Verzeigungen ausgesprochen werden – die Testphase liefert wichtige Erkenntnisse. Zum Beispiel wie ein solches Gerät die Polizeiarbeit unterstützen kann.
Es besteht also Hoffnung, dass zumindest das unnötige Aufheulen von Motoren und Knallen von Auspuffen im städtischen Umfeld abklingen wird und entlang beliebter Poserstrecken am Wochenende Ruhe einkehrt – auch vor meinem Bürofenster.
Stadträtin Karin Rykart, Sicherheitsdepartement