«Die Menschen wollen unterhalten werden»
Country-Papst Albi Matter organisiert zum 39. Mal das Internationale Country Music Festival vom 31. Januar bis 2. März im renovierten Gasthaus Albisgütli. - Von Ginger Hebel
Country-Papst Albi Matter organisiert zum 39. Mal das Internationale Country Music Festival vom 31. Januar bis 2. März im renovierten Gasthaus Albisgütli. - Von Ginger Hebel
Am Country Music Festival treten hochkarätige nationale und internationale Musikerinnen und Musiker auf. Als Künstleragent bringen Sie immer wieder neue Talente in die Schweiz. Wer gibt in der Szene momentan den Ton an?
Albi Matter: Ich stehe im stetigen Kontakt mit den Country-Hochburgen Texas, Nashville und Tennessee und verfolge auch die hiesige Szene genau. Einige Acts lasse ich exklusiv einfliegen, darunter Tim Watson, einer der grössten Fiddle-Spieler der Szene oder Drake Milligan. Er steht für den gefragten Modern Country und hat mit 27 Jahren bereits seinen eigenen Honky-Tonky-Stil gefunden. Wichtig ist mir ein guter Mix, dazu gehören auch einheimische Senkrechtstarter wie Florian Fox, der sich in Amerika gegen die Grossen durchsetzt oder Amber Rae, eine talentierte Country-Pop-Sängerin und Songschreiberin. Zudem freue ich mich sehr, dass Boogie-Woogie-König Raymond Fein eine Reunion im renovierten Gasthaus Albisgütli feiert. Das frühere Erfolgs-Duo Che&Ray ist nach 25 Jahren wieder bei uns zu erleben.
Sie bringen den Wilden Westen nach Zürich. Was bedeutet Ihnen Country?
Ich beschäftige mich seit vier Jahrzehnten mit diesem Genre. Ich mag die aufgestellte Szene und den Lebensstil rund um die amerikanische Volksmusik und das Gefühl von Freiheit. Das Country-Festival auf die Beine zu stellen, ist meine Berufung.
Sie organisieren das Festival seit bald 40 Jahren. Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich heute konfrontiert?
Es ist komplizierter geworden, denn die Musikerinnen und Musiker verkaufen heute praktisch keine CDs mehr, was problematisch ist. Auch sind die Verhandlungen härter geworden, doch ich kann nicht jede Wunsch-Gage zahlen, auch ich habe meine Vorgaben. Ich bin bestrebt, immer einen Weg zu finden und darf auf treue Sponsoren zählen. Die Gagen bestimmen letztlich den Eintrittspreis. Je mehr ein Künstler kassiert, desto teurer sind die Tickets.
Die USA befindet sich nach Donald Trumps Wiederwahl auf dem Weg in die Systemkrise. Denken Sie, dass Leute aus politischen Gründen Ihr Festival meiden?
Das glaube ich nicht, denn Musik ist politisch neutral. Es passieren so viele schlimme Dinge auf dieser Welt; Kriege, Unruhen, Naturkatastrophen. Die Menschen wollen unterhalten werden. Musik macht gute Laune und lenkt ab. Mein Erfolgs-Motto: Give the people what they want – Gib den Leuten, was sie wollen. Neu öffnen wir unsere Türen auf vielfachen Wunsch um 18.30 Uhr, so bleibt Zeit, um in Ruhe zu essen, bevor um 19.30 Uhr die Live-Konzerte beginnen.
Weihnachten steht vor der Tür. Feiern Sie mit peppiger Country-Musik statt mit traditionellen Weihnachtsliedern?
Beides (lacht). Ich mag viele Stilrichtungen. Das Radio läuft bei mir von früh bis spät. Musik begleitet mich durchs Leben.
Weitere Informationen und Buchungen:
Das Tagblatt verlost 3 x 2 Tickets für das Konzert am 6. Februar mit Unifour und Peter Donegan & Band im Gasthaus Albisgütli um
19.30 Uhr. Schreiben Sie uns eine E-Mail mit Name, Adresse und Telefonnummer und dem Betreff Countryan:
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