Die Band Fründe gibt Gas
Am Freitag erscheint das Debütalbum der Mundart-Band Fründe. Für die fünf Freunde ist die Stadt Zürich sehr wichtig, sie produzieren hier. Echte Freundschaft ist die Basis ihres Erfolgs. - Von Ginger Hebel
Band Fründe, v.l.n.r, Marcel Munz, Janosz Prelicz, Marc Reichen, Rafael Graf, Angela Glauser. Bild: Hitmill 360 AG
Am Freitag erscheint das Debütalbum der Mundart-Band Fründe. Für die fünf Freunde ist die Stadt Zürich sehr wichtig, sie produzieren hier. Echte Freundschaft ist die Basis ihres Erfolgs. - Von Ginger Hebel
Die Mundart-Band «Fründe» reitet auf der Erfolgswelle. Sie nennen sich nicht nur «Fründe», sie sind es sowohl auf als auch neben der Bühne. Die Frontmänner und leidenschaftlichen Sänger Marc Reichen (Mäge, 39) und Rafael Graf (Effe, 38) begeistern mit ihren Bandkollegen Marcel Munz am Schlagzeug, Janosz Prelicz an der Gitarre und Angela Glauser am Bass das heimische Publikum. Am 17. Januar bringen sie ihr Debütalbum «Fründe» auf den Markt. Sie schreiben Songs aus dem Leben, über Freundschaft und Zusammenhalt.
«Fründe» heisst nicht nur Ihre Band. Auch im echten Leben sind Sie Freunde. Was bedeutet Ihnen Freundschaft?
Mäge: Wir kommen auf und neben der Bühne gut miteinander aus. Wir reden offen über alle möglichen Themen, sprechen Probleme an. Freunde müssen nicht perfekt sein, nur echt! Oberflächliche Kontakte lassen sich leicht knüpfen. Aber ehrliche Freundschaften sind ein Geschenk. Effe und ich kennen uns seit vielen Jahren. Zeit ist ein wichtiger Faktor, weil sie Freundschaften festigt und verbindlich macht. Dafür bin ich dankbar.
Effe: Gute Freundschaft zeigt sich dann, wenn Probleme auftreten. Auch in Stresssituationen sind wir füreinander da und können uns aufeinander verlassen. Das zählt.
Sie sind Sänger aus Leidenschaft. In der Band sind Sie zu fünft. Wie haben Sie sich kennengelernt?
Mäge: Effe und ich kennen uns seit über zehn Jahren. 2022 gründeten wir das Musikprojekt «Gugge 3000», unsere Freundschaft vertiefte sich. Mit Hit-Produzent Georg Schlunegger sassen wir zusammen, um am zweiten Album zu arbeiten. Wir reisten ins Tessin, spielten Gitarre und schrieben neue Songs. Da merkten wir: wir müssen einen neuen Weg einschlagen. Wir spannten mit unseren erfahrenen Musikerkollegen zusammen und gründeten «Fründe».
«Anna» heisst der erste Song der Band, der letzten Frühling erschienen ist. Er erzählt vom Landmädchen Anna, das in die Stadt Zürich zog und vom «Landei us de Dorfbeiz» zum «It Girl usem Highlife»» mutierte.
Wie viel Stadtmensch steckt in Ihnen?
Mäge: Ich bin ein Landei und stolz darauf. Ich bin im Zürcher Oberland aufgewachsen, dann für ein paar Jahre in die Stadt gezogen, dann aber wieder zurück aufs Land. Zürich ist eine tolle Stadt und für uns als Band sehr wichtig. Wir produzieren hier. In unseren Songs thematisieren wir die Klischees zwischen Stadt und Land. Auch mir geht es so: Auf dem Land trinke ich Kaffee, in der Stadt Latte Macchiato und Chai.
Ihre neue Single «Wunderschöni Ziit» begeistert das Publikum. War der Erfolg absehbar?
Mäge: Nein! «Wunderschöni Ziit» ist unsere Version des Hits Tornero. Auf der Samichlaus-Tour der Stubete Gäng traten wir als Vorband auf. Niemand erwartete uns. Wir mussten das Publikum überzeugen und für uns gewinnen, was uns gelang! Wir machen Musik, die uns gefällt und Emotionen vermittelt.
Sie sind beide Väter. Welchen Stellenwert hat für Sie Familie?
Effe: Ich habe drei Kinder. Familie ist mir sehr wichtig, sie erdet mich. Wenn es nur die Musik gäbe, könnte man leicht die Bodenhaftung verlieren.
Mäge: Meine beiden Kinder sind noch klein. Ich finde das Familienleben etwas Wunderschönes. Kinder sind immer absolut ehrlich, sie halten dir den Spiegel vor, das gefällt mir. Mein Motto: So lange wie möglich so viel Kind wie möglich. Ich mag das Kind in mir.
Am 17. Januar erscheint Ihr Debütalbum mit 12 Songs. Sie sind bei Hitmill 360 in Zürich unter Vertrag. Wo soll der Weg hingehen?
Effe: Wir wollen so viele Konzerte spielen wie nur möglich. Für Live-Auftritte schlägt unser Herz. Wir möchten das Publikum und die Energie spüren.
Mäge: Wir sind Musiker aus Leidenschaft. Live-Auftritte geben uns einen Kick.
Können Sie von der Musik leben?
Mäge: Nur von der Musik nicht, aber mit der Musik (lacht). Ich arbeite noch als Sozialpädagoge, Effe ist Labelmanager bei Hitmill 360 im Zürcher Kreis 5. CD-Verkäufe sind massiv eingebrochen, Songs werden immer häufiger gestreamt, das ist der Lauf der Zeit. Wir sind sehr aktiv auf sozialen Netzwerken, Vermarktung ist wichtig. Wir posten Situationen aus dem Leben wie kürzlich, als wir alle zusammen Dreikönigskuchen assen. Der normale Band-Alltag interessiert die Menschen.
Effe: Diese Echtheit gefällt den Leuten, weil sie sich damit identifizieren können. Wir sind, wer wir sind. Wir verstellen uns nicht.
Weitere Informationen:
www.fruende.ch
Instagram.com/mirsindfruende
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