Ranger: Echte Superhelden im Einsatz für die Natur
ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues und Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um die Arbeit von Parkrangerinnen und -rangern in Kenia. - Von Severin Dressen
ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues und Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um die Arbeit von Parkrangerinnen und -rangern in Kenia. - Von Severin Dressen
Am 31. Juli war World Ranger Day. Gerne nehme ich das zum Anlass, einen Einblick zu geben in das, was Rangerinnen und Ranger tagtäglich leisten – auch in den acht Naturschutzprojekten, die wir weltweit unterstützen. Sie sind diejenigen, die sich an vorderster Front für den Arten- und Naturschutz einsetzen. Dem gebührt grösster Respekt, Ehre und Dank!
Nicht selten ist dies ein sehr gefährlicher Job. So zeigt die Roll of Honour des World Ranger Day 2025 in Form einer Weltkarte, dass im vergangenen Jahr 174 Rangerinnen und Ranger aus 40 Ländern im Einsatz ihr Leben verloren haben. Meist im Kampf gegen Wilderei. Rangerinnen und Ranger setzen sich aber nicht nur über alle Massen für den Erhalt der Tierwelt ein. Ihr Aufgabengebiet ist äusserst vielfältig. So pflegen die Ranger und Rangerinnen unseres Naturschutzpartners Lewa Wildlife Conservancy in Kenia beispielsweise sehr gute Beziehungen zu den Communitys, also Gemeinden, innerhalb und um Lewa herum. Oftmals werden sie gerufen, wenn es Probleme zu lösen oder Streitigkeiten zu schlichten gilt. Dieses vertrauensvolle Verhältnis ist elementar, denn Naturschutz ist dann effektiv, wenn alle an einem Strang ziehen und sich gemeinsam engagieren.
Und so kam es, dass ein Teil der Einheit im vergangenen Jahr an einem Wasserrettungskurs teilnahm. Ermöglicht durch die Naturschutz-Sonderförderung des Zoo Zürich. Mit der Förderung von 5000 US-Dollar unterstützt der Zoo jährlich ein ganz spezielles Projekt der 17 Naturschutzbotschafterinnen und -botschafter des Zoos. Zuletzt erhielt Chef-Ranger Edward Ndiritu aus Lewa das Geld für das aussergewöhnliche und doch dringend notwendige Training seiner Anti-Wilderei-Einheit.
Im ersten Moment scheinen reissende Sturzfluten etwas zu sein, dass man nicht unbedingt mit der trockenen Savannenlandschaft Kenias verbindet. Doch der Klimawandel ist auch in Kenia zu spüren. Intensive Regenfälle führen immer häufiger dazu, dass Wassermassen die Hänge des Mount Kenya hinunterrauschen, Wege wegreissen und ganze Ortschaften unter Wasser setzen. Die Entwaldung durch die Zunahme landwirtschaftlicher Flächen rund um das Naturschutzgebiet verstärken das Problem zusätzlich. Aus kleinen Flüssen werden dann schnell reissende Ströme. Und sehr viele Menschen in Kenia können nicht schwimmen. Um besser auf solche Extremereignisse vorbereitet zu sein, gab es daher für 37 Ranger einen Wasserrettungskurs, inklusive Schwimmtraining und Übungen zum richtigen Umgang mit der Rettungsausrüstung.
Die neue Rettungseinheit dient somit nicht nur dem Schutz von Wildtieren im Hochwasser-Notfall, sondern auch der lokalen Bevölkerung. Für mich sind Rangerinnen und Rager so etwas wie echte Superhelden von heute. Immer zur Stelle, immer einsatzbereit, oft am Limit. Danke liebe Rangerinnen und Ranger für Euren grossartigen und mutigen Einsatz für Natur und Mensch!
Weitere Informationen:
www.zoo.ch
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