Soziale Institution vor dem Aus
Seit mehr als 60 Jahren unterstützt das Chrischtehüsli Bedürftige und Randständige in der Stadt Zürich. Jetzt steht die Anlaufstelle aufgrund rückläufiger Spenden vor dem finanziellen Ende.
Freiwillige Helferinnen und Helfer verteilen täglich an etwa 150 Personen Essen im Rahmen des kostenlosen Mittagstisches. Bild: Chrischtehüsli
Seit mehr als 60 Jahren unterstützt das Chrischtehüsli Bedürftige und Randständige in der Stadt Zürich. Jetzt steht die Anlaufstelle aufgrund rückläufiger Spenden vor dem finanziellen Ende.
Seit den 1960er-Jahren kümmert sich das Team des Chrischtehüslis um hilfsbedürftige Menschen. Die christliche Anlauf- und Beratungsstelle bietet Unterstützung für Jung und Alt, Drogensüchtige und Obdachlose. Täglich besuchen rund 150 Menschen den kostenlosen Mittagstisch. Laut dem Leiter des Chrischtehüslis Emmanuel Parvaresh ist das Essen oft nicht der Hauptgrund: «Viele Menschen kommen nicht nur zu uns, weil sie kein Geld haben, sondern auch, weil sie einsam sind und ein Gefühl von Gemeinschaft suchen.» Jetzt steht die Institution vor der Insolvenz.
Die Anlaufstelle finanziert sich ausschliesslich über Spenden. Sie erhält keine staatlichen Subventionen. Da viel weniger gespendet wurde und dadurch die Gelder fehlen, droht ihr nun die Zahlungsunfähigkeit. Das Team musste ihre Unterstützung bereits reduzieren. «Es fällt uns schwer, nein zu sagen oder jemanden wegzuweisen. Jeder Mensch ist ein kostbarer Mensch. Wir möchten unsere Nächstenliebe nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten zeigen», sagt Emmanuel Parvaresh. Bei den täglichen Gasseneinsätzen widmen sich die Freiwilligen besonders obdachlosen und drogensüchtigen Menschen, bieten Unterstützung und ein offenes Ohr. «Nur so haben wir eine Chance auf eine gesunde Gesellschaft», ist sich Emmanuel Parvaresh sicher.
Die Vereinigung Zürich City Hotels setzt sich seit Jahren für die Beratungsstelle ein. Das Chrischtehüsli erhält regelmässig grosse Lieferungen an Obst und Gemüse von den Hotelbetrieben. Um in dieser finanziellen Notlage zu helfen, hat die Vereinigung nun eine Spendenaktion gestartet. Bis Ende des Jahres können Wertgutscheine bei den Hotels gekauft werden, von denen bis zu 30 Franken direkt ans Chrischtehüsli fliessen. Die Aktion läuft noch bis Ende Jahr. Emmanuel Parvaresh appelliert an die Bevölkerung: «Ich hoffe, die Menschen erkennen unser volles Engagement und sehen, wie dringend wir Unterstützung benötigen.»
CC / RED
Weitere Informationen: www.chrischtehuesli.ch; www.zurichcityhotels.com
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