Bandleader Walti Grüter verstorben
Mit dem Tod von Walti Grüter (24.6.1944–6.1.2025), Chef und Gründer der Tanz- und Unterhaltungsband Dorados, ging eine Epoche zu Ende. Aber sein musikalisches Erbe lebt weiter. - Von H. Elias Fröhlich
Nach langer, schwerer Krankheit durfte Walti Grüter im 80zigsten Lebensjahr, am 6. Januar 2025, für immer einschlafen. Bild: PD
Mit dem Tod von Walti Grüter (24.6.1944–6.1.2025), Chef und Gründer der Tanz- und Unterhaltungsband Dorados, ging eine Epoche zu Ende. Aber sein musikalisches Erbe lebt weiter. - Von H. Elias Fröhlich
Es gab einmal Zeiten, da gehörten Tanzbands wie das Hazy Osterwald Sextett, das Pepe Lienhard Sextett, die Dorados und Cockpit in den Clubs landauf landab zu den bekanntesten Unterhaltungsmusikern der Schweiz. Bis diese musikalisch hochstehenden Gruppen von den DJs abgelöst wurden und sich notgedrungen auflösten. Andere Zeiten, andere Sitten.
Jetzt ist Walti Grüter im Alter von 80 Jahren gestorben. «Du hast als Mensch und Dorados-Musiker viele Spuren der Liebe und Freude hinterlassen», heisst es in der Verabschiedung von Walti Grüter. «Die Erinnerungen an die schönen Momente mit Dir bleiben auf immer in unseren Herzen. In Liebe und Dankbarkeit möchten wir uns von Walti Grüter verabschieden», schrieb Doris Zimmermann, die Frau von Dorados-Sänger Andy L. Lütolf.
Die Jahre der Tanzbands waren waren sehr lukrativ. Hazy Osterwald (1922 – 2012) und seine Showtruppe gehörten bereits in den 1950er-Jahren zu den Top-Shots der internationalen Szene. Sie traten in den grössten deutschen TV-Shows neben Stars wie Caterina Valente, Freddy Quinn, Fred Bertelsmann und anderen Hitstars auf. Hazys «Kriminalttango» ist heute ein Klassiker und unsterblich.
Hazy war einmalig. Aber eine andere Generation. Deshalb wurde er bald von den neuen Unterhaltungsbands abgelöst, die, wie Hazy, auch im nahen und fernen Ausland umjubelte Auftritte feiern konnten.
Die neuen Stars waren die Dorados (grösster Hit «Mary Ven Con Migo») um Gründer, Gitarrist und Sänger Walti Grüter. «Die Dorados waren vor uns die Erfolgreichsten der neuen Generation, zu denen auch wir gehörten», so Bandleader Pepe Lienhard (79). «Es gab viele Dancings und Discos quer durch die Schweiz. Konkurrenzdenken kannten wir nicht, es war genug Arbeit für alle da. Es kamen damals sogar Combos aus Indonesien und Thailand in die Schweiz, um in diesen Clubs zu spielen. Bands aus Österreich und Deutschland sowieso.»
Als das alles mit dem Aufkommen der DJs vorbei war, lösten sich die meisten Bands notgedrungen auf. Auch der Musikgeschmack änderte sich. Lienhard: «Ich machte mit der Gründung meiner Big Band anachronistisch weiter.» Dann kam Udo zu einem Schweizer Management, und Pepe und seine Musiker quasi eine Lebensstelle. Lienhard: «Mit Walti Grüter habe ich stets Kontakt gehalten, auch als er nach Thailand auswanderte. Er schickte mir immer wieder Bilder, weil er meine Nähe zu Thailand kannte. Auch in seiner ‘Playboy Bar’ in Zürich habe ich ihn manchmal besucht.»
Die Abdankung mit anschliessen- der Urnenbeisetzung findet am Freitag, 17. Januar um 13.30 Uhr, in der Friedhofkapelle Eichbühl in Zürich Altstetten statt.
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