Massnahmen auf der langen Bank
Die kleineren Massnahmen des Verkehrskonzepts Zoo bringen Verbesserungen. Doch die grossen Projekte sind noch in weiter Ferne. - Von Pia Meier
In der Rekursschleife blockiert: Die Zoo-Seilbahn. Visualisierung: PD
Die kleineren Massnahmen des Verkehrskonzepts Zoo bringen Verbesserungen. Doch die grossen Projekte sind noch in weiter Ferne. - Von Pia Meier
1,27 Millionen Menschen haben den Zoo Zürich im vergangenen Jahr besucht, was dieser kürzlich erfreut mitteilte. In Zukunft werden noch mehr Besucherinnen und Besucher erwartet. «Der Zoo ist ein modernes Naturschutzzentrum mit den vier Hauptaufgaben Naturschutz, Artenschutz, Bildung und Forschung. Als solches orientiert er sich an den neusten Erkenntnissen im Bereich Tierwohl und artgerechte Haltung. Zudem möchten wir neue Massstäbe für einen Zoo der Zukunft etablieren. Die aktuell umgesetzten oder sich in der Planung befindlichen Projekte sind hierfür unumgänglich.», hält der Zoo auf Anfrage fest. «Zeitgleich ist dieser Anspruch nur erfüllbar, wenn der Zoo auch in Zukunft für viele Gäste attraktiv bleibt.»
Doch viele Besucherinnen und Besucher kommen mit dem Auto. Die Verkehrserschliessung vom Zoo ist seit Jahren ein Thema in den betroffenen Quartieren. Das vom Stadtrat im Herbst 2022 in Auftrag gegebene Verkehrskonzept mit 23 kleineren und grösseren Massnahmen soll Verbesserungen bringen. 15 dieser Massnahmen sollen bis 2026 umgesetzt sein. Bis heute realisiert sind beispielsweise Ausweitung der Betriebszeit Tram Linie 5 und Zoo Railway Ticket auf dem Mobil-Telefon via SBB-App oder via Mobile Browser. «Es gibt keine Massnahme, welche das Problem alleine löst.
Es ist die Vielzahl grosser und kleiner Massnahmen, welche Erleichterung geben», hält Martin Schneider, Präsident Quartierverein Fluntern, fest. Die ersten Verbesserungen seien sichtbar. «Die eklatanten Staus sind nicht mehr ganz so heftig. Insofern haben die kleinen Massnahmen die dramatischen Spitze gebrochen, die Spitzen sind aber nach wie vor sehr präsent.» Ebenso würden Verkehrszählungen laufen, welche das Verkehrsaufkommen quantifizieren und die Unterschiede aufzeigen sollen. «Der erste Controlling-Bericht mit vergleichenden Zahlen wird voraussichtlich 2026 vorliegen», hält das städtische Tiefbauamt fest.
Die Stadt zeigt sich gemäss den Dienstabteilungen Tiefbauamt und Verkehr zufrieden. «Wir kommen Schritt für Schritt voran bei der Umsetzung des Verkehrskonzepts. Die Verkehrssituation im Gebiet Zoo ist bereits wesentlich ruhiger als zur Zeit der Corona-Pandemie.» Es gebe keine nennenswerten Rückstaus oder Verspätungen für den öffentlichen Verkehr mehr. Die Polizei müsse weniger häufig aufgeboten werden. «Auch Rückmeldungen aus dem Quartier bestätigen die Beruhigung der Situation.»
Einige Massnahmen mit vermutlich spürbarer Wirkung hätten allerdings sehr lange Planungshorizonte, wie beispielsweise die Bündelung der Parkplätze in einem Parkhaus oder die Zoo-Seilbahn. «Die Idee der gebündelten Parkierung ist im Verkehrskonzept der Stadt Zürich als mögliche Massnahme aufgeführt. Das weitere Vorgehen wird derzeit mit den beteiligten Parteien diskutiert», teilt der Zoo mit. Das Parkhaus und damit der Abbau der offenen Parkierung auf der Strasse bis zum Zoo-Haupteingang würde mehr Platz für Zufussgehende schaffen. Die Seilbahn von Stettbach ist blockiert in der Rekursschleife. «Das Bundesgericht hat im Januar verfügt, dass für einen finalen Entscheid weitere Unterlagen eingereicht werden müssen. Das Verfahren ist somit nach wie vor hängig», hält der Zoo fest. Die Zoo-Wendeschleife mit zwei Geleisen zwecks Taktverdichtung soll bis 2030 realisiert werden.
Neuste Massnahme ist die Öffnung der Dreiwiesenstrasse für Anwohnende. «Um die Anwohnenden vor Parksuchverkehr zu schützen, wird seit Jahren die Dreiwiesenstrasse ab der Tobelhofstrasse in Fahrtrichtung Zoo gesperrt, wenn die Parkplätze nördlich der Tramhaltestelle Zoo voll ausgelastet sind», teilt das Tiefbauamt mit. Ab 27. März wird der Einbahnverkehr in der Dreiwiesenstrasse für Berechtigte mit Zufahrtsbewilligung in der Gegenrichtung geöffnet. «Stossend ist, dass die Anwohner eine Bewilligung lösen müssen, welche 30 Franken kostet, das heisst der Leidtragende bezahlt für etwas, was er nicht verursacht …. Aktuell treibt das die Anwohnenden sehr um», so Schneider. «Die Gebührenerhebung stützt sich auf der rechtlichen Grundlage des «Reglements über allgemeine Gebühren der Stadtverwaltung» (GebR)», hält das Tiefbauamt fest. Die bisherige Alternativroute stehe den Anwohnenden nach wie vor kostenlos zur Verfügung.
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