Der Klusplatz bleibt eine Konfliktzone
An der Generalversammlung des Quartiervereins Hirslanden traten zwei verschiedene Projekte für den Klusplatz gegeneinander an. - Von Christian Felix
Der Klusplatz ist ein Verkehrsknotenpunkt. Der Umstieg von Tram auf Bus gestaltet sich allerdings umständlich. Bild: Christian Felix
An der Generalversammlung des Quartiervereins Hirslanden traten zwei verschiedene Projekte für den Klusplatz gegeneinander an. - Von Christian Felix
Für manche im Quartier Hirslanden gilt der Klusplatz fast schon als Unort, als einer der «misslungensten Plätze von Zürich», als liebloser Verkehrsknotenpunkt. Doch nun soll hier um den Verkehrsknoten und die Endhaltestelle der Tramlinien 3 und 8 alles besser werden. Umstritten ist allerdings der Weg dahin. Den Plänen des städtischen Tiefbauamts steht ein Entwurf des Architekten Hugo Wandeler entgegen. Der Raumplaner hat bereits alternative Projekte für den Bürkliplatz und den Heimplatz vorgelegt. Der Quartierverein Hirslanden und viele engagierte Personen im Quartier sprechen sich für Wandelers Entwurf aus.
Am Dienstag letzter Woche hielt der Quartierverein Hirslanden unter Rekordbeteiligung seine Generalversammlung im Theatersaal des Gesundheitszentrums für das Alter Kluspark ab. Wichtigstes Traktandum: Die Umgestaltung des Klusplatzes. Marco Gloor vom Tiefbauamt stellte das Projekt der Stadt vor. Im ersten Teil des Informationsblocks erfuhr das Publikum, wie das Mitwirkungsverfahren um die Platzgestaltung läuft. Bei Mischa Schiwow, Co-Präsident des Quartiervereins Hirslanden regte sich Unmut. Es sei immerhin einer Petition in Hirslanden zu verdanken, dass überhaupt ein breiteres Mitwirkungsverfahren in Gang gekommen sei. Gut 800 Personen haben 2024 die Petition für eine städtische Planung unterschrieben, die auch die Interessen des Quartiers einbezieht. Die Äusserung Schiwows zeigt: Es hat sich im Ringen um die beste Lösung für den Klusplatz einiges aufgestaut.
In der Folge präsentierte Marco Gloor die Projektskizzen des Tiefbauamts und umriss die Anforderungen an die Planung. Die Verkehrsachsen, die sich am Klusplatz kreuzen, gehören zum übergeordneten Strassennetz. Dessen Kapazität müsse gleich bleiben. Ein wichtiger Faktor sind die VBZ. Ihre Fahrzeuge dürfen nicht langsamer verkehren. Die Häuser um den Platz müssen zudem alle bestehen bleiben. Einzubeziehen sind ebenso die Ansprüche der Fussgänger, Velofahrer oder Menschen mit Behinderung. Die Liste ist lang. Kurz: Die Problemstellung am Klusplatz gleicht einem gordischen Knoten. Das Tiefbauamt, so Marco Gloor, sei systematisch an die Aufgabe herangegangen mit vier Grundvarianten und jeweiligen Untervarianten. Dabei hat das Tiefbauamt eine bevorzugte Lösung: Sie soll die Aufenthaltsqualität um den Platz erhöhen; eine Spur der Witikonerstrasse stadtauswärts soll aufgehoben und die Umsteigewege verkürzt werden. Die eingezeichnete Begegnungszone in der Hegibachstrasse bergwärts und eine Baumgruppe in der erweiterten Tramschleife gehen auf den Plan von Architekt und Raumplaner Hugo Wandeler zurück. Doch Wandeler zeigte sich dennoch nicht zufrieden. Nachdrücklich fordert er einen Kreisel an der Kreuzung Asyl-, Berg-, und Hegibachstrasse. Zudem soll anstelle des Kiosks in der Tramschleife ein mehrstöckiges Gebäude mit einem Café entstehen. Nur so könne der Klusplatz zu einem Treffpunkt werden, ist Hugo Wandeler überzeugt.
Noch grundsätzlichere Kritik übte der Quartierverein Hirslanden. Statt einer Projektskizze hätten sich die Anwesenden einen ausgearbeiteten Plan gewünscht. Auf der Skizze werde zum Beispiel nicht klar, wo Zebrastreifen über die Hauptachsen führen. Auch Eltern meldeten sich zu Wort: Sie fürchten um die Sicherheit ihrer Kinder, die täglich die Witikonerstrasse überqueren.
Einen genauen Plan will das Tiefbauamt am 24. Juni vorstellen. Im November erfolgt schliesslich die öffentliche Planauflage. Diese ist rekursfähig.
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